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                 der Wiedergabe zu verfolgen und ggf. zu untersuchen. Dazu wird aus den aufeinanderfolgenden FFT-Daten in einem
                 virtuellen dreidimensionalen Raum ein Netz aus Punkten zusammengesetzt, dass dann mit Farb- und Lichteffekten versehen
                 perspektivisch auf eine Ebene projiziert wird, die der Pixelgröße des Ausgabefensters entspricht. Durch diese
                 perspektivische Projektion entsteht auf dem Bildschirm der Eindruck eines dreidimensionalen Objekts. Durch die Steuerung
                 der Projektion, kann man den Standpunkt des Betrachters und die Blickrichtung verändern und erhält so das Gefühl sich
                 um das Objekt herumbewegen zu können, wie man das aus den 3D-Spielen kennt. Die Bereitstellung einer solchen 3D- Engine bietet die verwendete Schnittstelle DirectX, die ja unter
                 anderem auch für Spiele verwendet wird. Es gibt ein Software Development Kit für DirectX, in welchem zahlreiche
                 Funktionen in Bibliotheken für die Modellierung von 3D-Modellen, deren Beleuchtung und die Ansteuerung zur Verfügung
                 gestellt werden. Aufgabe für dieses Modul war es also DirectX zu implementieren, das Netzmodell in die 3D-Engine einzulesen,
                 das Rendering, also die Gestaltung der Netzoberflächen und die Schattierung vorzunehmen, und die entsprechenden
                 Projektionsfunktionen in die Oberfläche einzubauen. Der Aufwand die Voraussetzungen für die Darstellung eines Direct3D Modells zu schaffen ist erheblich,
                 aber es gibt dafür gute Gründe. DirectX greift nämlich auf der Hardwareebene auf die Grafikkartenprozessoren zu und
                 ermöglicht so eine extrem schnelle Verarbeitung der Bilddaten. Außerdem wird die Programmierung von Beleuchtungseffekte
                 erheblich erleichtert. Das Verfahren ist so aufgebaut, dass die FFT – Daten in dreidimensionale Koordinaten umgerechnet und
                 als konstituierende Punkte eines Drahtgitters eingelesen werden (siehe Abbildung 4.16). Die Daten der folgenden FFT
                 werden um einen kleinen Schritt in Richtung der Zeitachse verschoben dem Netz hinzugefügt usw., so dass ein Netz aus
                 vielen hintereinanderliegenden parallel angeordneten FFTs zusammengesetzt wird. Die einzelnen Punkte bekommen dabei
                 zusätzlich zu ihren Koordinaten eine Farbe zugeordnet, die die Render- Engine für die Darstellung benötigt. Dann wird
                 der Betrachtungsstandpunkt festgelegt und die Projektion berechnet und das Ergebnis auf dem Bildschirm dargestellt.
                 Da für jede neue FFT das gesamte Netz neu berechnet werden muss, incl. Licht und Schatten ist eine Begrenzung der
                 Maschenzahl auf 10.000 Punkte vorgesehen, um noch eine flüssige Darstellung zu garantieren. | 
| Nun zu den einzelnen Einstellmöglichkeiten des Parameterbereichs, der auf dem Screenshot
                 (Abbildung 4.17) zu erkennen ist. Wie schon im FFT- Modul kann auch für die dreidimensionale Darstellung der
                 Frequenzbereich ausgewählt und eine Auswahl zwischen linearer oder logarithmischer Einteilung vorgenommen
                 werden. Der Schieber „Breite“ ist dabei als eine Art Zoomfaktor zu sehen, je weiter rechts sich der Reiter
                 befindet, desto mehr Raum nimmt die Darstellung der Frequenzachse auf dem Bildschirm ein.  Die Justierung der Blickrichtung kann auf mehrere Arten vorgenommen werden. Mit den im
                 Parameterbereich vorgesehenen Rotations- und Translationsbuttons kann die Ansicht in kleinen Schritten
                 gedreht und geschoben werden, je nachdem welcher Bereich einen interessiert. Teile dieser Funktionen liegen
                 auch auf der Maus, z.B. lässt sich mit dem Mausrad eine Drehung um die z-Achse ausführen. Zusätzlich zur
                 Gitternetzdarstellung kann das Gitternetz auch flächig sozusagen als Gebirgslandschaft dargestellt werden.
                 Die Genauigkeit, d.h. ob die FFT Daten eins zu eins in Gitterpunkte umgewandelt werden, oder etwas gröber,
                 lässt sich daneben einstellen.  | 
| Vor allem für den Export in weiterverarbeitende Programme kann man unter dem Bereich Farbe
                 sowohl die Farbe für die Daten, als auch für den Hintergrund festlegen; ein Klick auf das entsprechende
                 Farbfeld öffnet einen Farbauswahldialog. Mit dem Shortcut Strg-F1 steht dem Benutzer ein modulinternes Hilfemenü
                 zur Verfügung, welches alle Shortcuts kurz erläutert. Für besonders gut ausgestattete Benutzer kann auch die
                 Ausgabesteuerung auf die Grafikkarte beeinflusst werden. Über den Shortcut F2 öffnet sich ein Gerätedialog,
                 der die vorhandenen Grafikkarten mit ihren Kapazitäten auflistet, eine detaillierte Beschreibung führt aber
                 zu weit ab vom Thema. Alles in allem ist dieses Modul ein wirkliches Visualisierungstool und weniger zur Analyse
                 geeignet. Die dreidimensionale Farbigkeit und die Möglichkeit mit der Maus über die „Gebirgsfläche“ zu fliegen,
                 bietet die Möglichkeit Klänge bzw. ihre Frequenzanteile in ihrem zeitlichen Verlauf zu erfassen und nachzuempfinden. | 

